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Endstufe 606

Diese Endstufe wurde etwa von 1986 bis 1997 hergestellt. Wie beim Vorgängermodell 405 bzw. 405-2, findet auch hier das "Current-Dumping"-Prinzip Anwendung. Dieses Gerät existiert in mehreren verschiedenen Varianten: Neben unterschiedlichen optischen Ausführungen, gab es bei der Seriennummer 21.600 eine gravierende Änderung im Netzteil: Geräte vor dieser Seriennummer bemühen einen "konventionellen" Blechkerntransformator. Bei dieser Variante hat das Netzteil keine eigene Platine; vielmehr sind die Komponenten frei untereinander verdrahtet, die 4 Siebelkos liegen horizontal oben auf dem Trafo. Geräte oberhalb der Seriennummer 21600 verfügen im Netzteil über einen mächtigen, wesentlich leistungsfähigeren Ringkerntrafo, auch die Siebelkos sind nahezu um den Faktor 2 grösser. Die 4 Elkos sind hier mechanisch auf einer Platine ("stehend") rund um den Ringkerntrafo angeordnet. Damit hat diese Version grundsätzlich zwar keine höhere Ausgangsleistung als die erstgenannte, das kräftigere Netzteil kann sich jedoch je nach Situation klanglich durchaus positiv bemerkbar machen. Das Schaltungsdesign der Verstärkerplatine ist bei beiden Varianten identisch. Neben dem Nachteil der geringeren theoretisch zur Verfügung stehenden Leistung, ist die "alte" Netzteilvariante noch aus einem anderen wichtigen Grund mit Vorsicht zu geniessen: Leider neigen einige Chargen der Blechkerntransformatoren dazu, im Laufe der Zeit durch Veränderung des Kerns mechanisch zu brummen (- ein wichtiger Test, falls Sie eine solche Endstufe gebraucht erwerben möchten: Schliessen Sie weder Lautsprecher noch Signal an; schalten Sie die Endstufe einfach nur ein und hören Sie, wie stark der vom Gerät selbst erzeugte Brumm ist. Defekte Transformatoren lassen sich nicht reparieren, eine zuverlässige Abhilfe ist nur durch kostspieligen Austausch des gesamten Netzteils möglich!). Dies betrifft wie gesagt nur die alte Netzteilvariante, bei den Netzteilen mit Ringkerntransformator sind derartige Ausfälle nicht bekannt. Darüberhinaus gibt es zwei verschiedene Gehäusevarianten bei der 606: Die erste Version hat ein kantiges Gehäuse mit einem anthrazitfarbigen Schriftzug "QUAD", während sich das "neuere" Gehäuse durch abgeschrägte, quasi angefaste Gehäusekanten auszeichnet. Bei diesen Geräten ist der - deutlich kleinere - Schriftzug "QUAD" in orange (passend zum Design der übrigen Komponenten der 6er Anlage) auf der Front sichtbar.Der Designwechsel fand zeitlich gesehen vor der Netztrafo-Änderung statt.

In der Tradition der Vorgängermodelle, besitzt auch diese puristische Endstufe keinerlei sichtbare Bedienungselemente. Auf der Rückseite befinden sich NF-Eingänge, 4-mm-Terminals als Lautsprecherausgänge, Kaltgeräteeingang und ein Netzschalter. Die für den täglichen Gebrauch unpraktische Position des Schalters erklärt sich dadurch, dass auch dieses Gerät durch eine geschaltete Netzbuchse vom Vorverstärker 66 aus bequem mit ein- und ausgeschaltet werden kann. Der kleine rote Knopf "Circuit Breaker" ist eine Art Sicherungsautomat, der bei Überlastung der Endstufe anspricht und durch Eindrücken des Knopfes wieder deaktiviert werden kann (darüberhinaus befindet sich aber in der Kaltgerätebuchse integriert auch eine "normale" Schmelzsicherung).

Die recht grosse Ausgangsleistung des Gerätes erreicht man durch Verwendung von immerhin 6 kräftigen Motorola-Endtransistoren je Kanal. Dadurch ist die Endstufe in der Lage, je Kanal bis zu 12 A Spitzenstrom an den Ausgangsklemmen bereitzustellen. Die maximale Ausgangsleistung wird bei einer Lastimpedanz von etwa 4,7 Ohm erreicht, im Gegensatz zur 405 ist der Leistungs-/Impedanzverlauf jedoch etwas "gutmütiger", d.h. flacher, so dass bei 8 Ohm immer noch 130 Watt, bei 2 Ohm theoretisch immer noch 80 Watt bereitgestellt werden. Im Prinzip ist die Endstufe damit ein idealer Spielpartner für den Elektrostaten ESL-63, dessen Impedanz stark frequenzabhängig ist und zwischen etwa 4 und über 20 Ohm liegen kann.

Im Inneren findet man zentral angeordnet das Netzteil, sowie rechts und links servicefreundlich angebrachte Platinen für die beiden Endstufenkanäle. In der Tradition der 405, wird auch hier wieder die Abwärme der Leistungshalbleiter über ein Metallprofil an das Gehäuse abgegeben. Der Netztrafo der 606 besitzt keine Mittelanzapfung, das Bezugspotential wird in diesem Fall durch eine kleine Schaltung "künstlich" erzeugt.

Ebenfalls typisch für QUAD, wird die maximale Ausgangsleistung bereits bei einer relativ geringen Eingangsspannung von 500 mV RMS erreicht. Die 606 ist absolut kurzschlussfest. Bis auf das im ersten Absatz erwähnte Problem mit dem Netztransformator laufen diese Endstufen überaus zuverlässig. Fällt dennoch ein Gerät aus, sind in den meisten Fällen nur die Leistungstransistoren betroffen. Da keinerlei Abgleich erfolgen muss, gestaltet sich eine Reparatur häufig sehr unproblematisch. Aber Achtung: Es sollten unbedingt Motorola-Transistoren eingesetzt werden!

Von dieser Endstufe wurden gesamt 27.700 Stück hergestellt.






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