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Der QUAD ESL-63

  1. ESL 63
  2. Der Gradient Subwoofer für den QUAD ESL-63
  3. ESL-63 PRO / US Monitor
Einige Jahre nachdem Peter Walker seinen ESL-55 fertig entwickelt hatte, der Lautsprecher in Serienproduktion war und erfolgreich verkauft wurde, begann bereits die Entwicklung des Nachfolgemodells. 1963 war das Jahr, in dem die ersten Pläne zu Papier gebracht wurden, und so bekam das neue Modell denn auch den Namen ESL-63. Dennoch sollte es 18 Jahre lang dauern, bis der neue Lautsprecher serienreif wurde; die ersten Modelle wurden 1981 der Presse und auf der damaligen IFA Berlin vorgestellt.
Welche Beweggründe mögen es gewesen sein, die den Gründervater so kurz nach der Entwicklung des Urmodells wieder an den Zeichentisch getrieben haben? Im Vordergrund stand sicherlich, dass Walker ganz richtig erkannte, dass der ESL-55 unter industriellen Fertigungsgesichtspunkten viel zu umständlich zu produzieren war. Neben der umfangreichen erforderlichen Handarbeit beim Bau der Elemente und beim Zusammenbauen des Lautsprechers, wurden beim ESL sehr viele spezifische Teile eingesetzt (z.B. der grosse Holzrahmen und auch die Gitter, sowie Rückwände), die eine starke kalkulatorische und planungsmässige Abhängigkeit von den Zulieferanten bedingten.
Als zweites musste mit Aufkommen der Transistortechnik bei NF-Endstufen eine Lösung gefunden werden: Wie bereits erwähnt, war der ESL-55 in der Tat nur mit 15 Watt Dauerbelastbarkeit angegeben; mit Erscheinen der QUAD 303 ersann man zwar eine Art Spannungslimiter, die den Hochtöner schützen sollte; für die QUAD 405 reichte dies jedoch auch nicht mehr aus, so dass man endstufenintern die Ausgangsspannung begrenzen musste (siehe die Abhandlung über die 405), um den ESL an dieser Endstufe gefahrlos betreiben zu können. Nicht zuletzt - gerade hier kann man erkennen, dass in dieser Beziehung viel "Hirnschmalz" in den ESL-63 eingeflossen ist - , war Walker der störende "Sweet Spot", also die starke Bündelung der Mittel-/Hochtonsektion und die daraus folgende Festlegung des Hörers auf eine optimale Hörposition beim ESL-55, durchaus bewusst.
Also hatte Walker vermutlich folgende 3 Hauptintentionen:
Pegelfestere, höher belastbare Gesamtkonstruktion für moderne Transistorendstufen
Leichtere Fertigungsmöglichkeit durch die Verwendung von industriellen Normteilen
Verbesserung der Abstrahlcharakteristik insbesondere des MT-/HT-Bereichs
Wie man aus der Aufstellung erkennen kann, war also die Entwicklung und Fertigung des alten Lautsprechers ein wichtiger Schritt, der in die Konstruktion eines neuen Modells massgeblich mit einfloss.
Der ESL-63 wurde von 1981 bis Ende der 90er Jahre - also auch fast 20 Jahre lang - in weiten Teilen der Gesamtkonstruktion nahezu unverändert gefertigt. Neben dem Sondermodell "ESL PRO"(zeitweise kursiert auch die Bezeichnung "US Monitor"), welches separat behandelt wird, gab es für den Käufer 3 verschiedene Modellvarianten:
Gehäuseausführung schwarz (schwarzer Bespannstoff, schwarze Holzteile oben/unten)
Gehäuseausführung "rosewood"; schwarzer Stoff, dunkelbraun-rötliche Holzteile
Gehäuseausführung "teak"; brauner Stoff, hellbraune Holzteile
Dieser Lautsprecher besitzt  4 separate, übereinander angeordnete Wandlerelemente, 2 davon (oben und unten angeordnet) bezeichnet man als "Bass-/Treble"-Element (diese sind mechanisch und elektrisch  identisch); 2 weitere sind die sogenannten "Middle Elements", welche von vorgenannten in ihrer Konstruktion gravierend abweichen. Die 4 Elemente werden von einer gemeinsamen Kaskade mit einer Polarisationsspannung von 6 kV versorgt. Auf der NF-Seite sorgen 2(!) Übertrager für das Hochspannen der Lautsprecherpegel für die Versorgung der Elemente. Hier sollen direkt zwei wichtige Punkte angesprochen werden: Zum einen ist zu beachten, dass Peter Walker seinen Lautsprecher mit einer sehr rigiden, aber wirkungsvollen Schutzschaltung vor schädlichen externen Einflüssen geschützt hat: Wenn der Lautsprecher aufgrund einer externen (Gleichspannung am Ausgang des Verstärkers oder zu hoher Eingangspegel) oder aber internen (z.B. Hochspannungs-"Leck" oder defektes Element) Störung in den Schutzbetrieb geht, tritt eine in der Fachliteratur auch als "Crow Bar" bezeichnete Schaltung in Kraft, die mittels eines Triacs den NF-Eingang (also den Lautsprecherausgang Ihres Verstärkers!) unmittelbar kurzschliesst, um weitere Schäden zu vermeiden. Beim Betrieb mit QUAD-Endstufen stellt dies kein grösseres Problem dar (die sind kurzschlussfest!); andere Endverstärker reagieren jedoch auf diese Prozedur teilweise recht unwillig; d.h. die Endstufe nimmt Schaden (...aber der Lautsprecher bleibt unversehrt!). Die Schutzschaltung wurde im Laufe der Produktion mehrfach verändert, die letzte Variante ab Seriennummer 29500 sieht den Triac-Einsatz nur für den Fall eines Hochspannungslecks im Lautsprecher (welcher mit einer Art Antenne im Fuss detektiert wird) vor; bei Überlastung durch zu grosse Eingangssignale befindet sich auf der Sekundärseite der Eingangsübertrager eine Schaltung mit einer Zenerdiodenkette, welche zu grosse Signale sekundär kurzschliesst. Alle anderen Varianten vor dieser Schutzschaltung benutzen den primärseitigen Triac auch bei Überlastung am Lautsprechereingang. Ergo: Vorsicht beim Betrieb mit nicht-kurzschlussfesten Endstufen!
Zum zweiten findet man beim ESL-63 direkt hinter den Eingangsbuchsen eine RC-Parallelkombination aus einem bipolaren Elko 220µF und einem Zementwiderstand 1,5 Ohm. In der Praxis hat sich gezeigt, dass viele vermeintliche "Fachleute" diese Kombination als unnötig und dem Klang abträglich empfinden; diese Kombination dient jedoch zum einen der Impedanzlinearisierung (da die Endstufe ansonsten einen fast ausschliesslich induktiven Lastanteil "sieht"); zum zweiten verhindert sie beim Einsetzen der "Crow Bar"-Schutzschaltung einen rigiden Verstärkerkurzschluss und rettet ggf. die angeschlossene Endstufe! Die "Modifikanten" mögen hierüber nachdenken...
Neben den bereits erwähnten Bass-Treble-Elementen, die überwiegend für die Übertragung der hohen und tiefen Frequenzen verantwortlich sind,  fallen die beiden mittleren Elemente sofort ins Auge, wenn man einmal ein Bild des zerlegten Lautsprechers gesehen hat: Die beiden "Middle"-Elemente definieren sich deutlich durch die gut sichtbaren konzentrischen Ringe, welche die leitfähigen Bereiche der Statoren dieser beiden Elemente in verschiedene Sektoren aufteilen (siehe Bilder in der Galerie). Die verschiedenen Sektoren werden durch eine im Lautsprecherfuss befindliche LC-Schaltung  phasenverzögert angesteuert. Durch die zeitverzögerte Abstrahlung erreichte Walker eine Annäherung an die ideale punktförmige Schallquelle. Gleichzeitig verbesserte er damit das Abstrahlverhalten des Lautsprechers im Mitteltonbereich; der ungeliebte "sweet spot" des Vorgängermodells ESL-55 wurde damit weitgehend verhindert.
Der ESL-63 ist wesentlich servicefreundlicher aufgebaut als der ESL-55. Die gesamte Elektronik ist nach Demontieren der Bodenplatte gut zugänglich (Vorsicht - Hochspannung!). Die Elemente und die Staubschutzfolien kann man begutachten, indem man das obere Holzbrett seitlich verschiebt und abnimmt. Danach wird der von einer Art Klettverschluss gehaltene Stoff vorsichtig entfernt und wie ein Strumpf nach unten gezogen. Die jetzt sichtbaren Metall-(Schutz-) Gitter können vorsichtig (Achtung, scharfe Kanten an den Gittern) aus den seitlichen Profilen herausgenommen werden. Nun ist der Blick auf Staubschutzfolie und Elemente freigegeben.
Bezüglich der Elemente und der "Haltbarkeit" des Lautsprechers gilt auch hier die Aussage, die bereits im Zusammenhang mit dem ESL-55 getroffen wurde; eine schonende und pflegliche Behandlung gewährleistet in der Regel auch eine lange, problemfreie Nutzungszeit. Defekte Elemente sind in der Regel nicht zu retten und müssen ersetzt werden! Beim ESL-63 wurde ein Indikator in Form einer kleinen Neonlampe eingebaut. Diese Lampe findet sich auf dem Bedienfeld des Lautsprechers nach Abnehmen des kleinen Gummistöpsels oberhalb des Netzschalters. Sie indiziert, wie oft das Hochspannungsnetzteil die Folie nachladen muss - normal flackert diese Lampe etwa einmal je Sekunde, bei hoher Luftfeuchtigkeit oder einem Schaden in den Elementen leuchtet diese Lampe wesentlich häufiger. Nebengeräusche, "schnarren" bei bestimmten Frequenzen deutet häufig nicht auf einen Elementeschaden hin, sondern eher auf eine zu wenig gespannte Staubschutzfolie. Die nach Entfernen von Stoff und Gitter gut sichtbare Folie ist auf einem Kunststoffrahmen aufgeklebt. Eine zu lockere Folie lässt sich mit einem Fön oder einem Heissluftgerät wieder spannen. Dazu gehört allerdings auch ein wenig Übung: Wenn man die Folie punktuell zu grosser Hitze aussetzt, hat man schnell ein Loch hineingebrannt, und die ganze Folie muss erneuert werden. Es gibt auch "Spezialisten", die diverse Teile am Lautsprecher weglassen, um eine Klangverbesserung herbeizurufen.  Häufig werden z.B. die beiden Metallschutzgitter und /oder die Stoffe entfernt, eine Massnahme, über deren Sinn und Zweck man durchaus streiten kann, die jedoch dem Lautsprecher keinen Schaden zufügt. Schlimmer jedoch ist das Entfernen der kompletten Staubschutzfolie: Diese Massnahme ist ebenfalls sehr "en vogue", führt aber durch die eindringenden Staubpartikel mittelfristig zur Zerstörung sämtlicher Elemente und damit zu einem Totalschaden des gesamten Lautsprechers!
Die Elektronik im Fuss geht selten kaputt. Wie auch beim ESL-55, kommt es hin und wieder vor, dass eine Hochspannungskaskade schadhaft ist (je nach Art des Schadens spielt der Lautsprecher dann leiser oder gar nicht mehr), die defekten Dioden oder Kondensatoren sind allerdings leicht zu ersetzen.
Schäden an den Elementen lassen sich in mehrere Arten einteilen: Am häufigsten reisst die nur 3 µ dünne MylarTM-Folie. Diese Folie ist mechanisch vorgespannt - ähnlich wie ein Trommelfell - d.h. wenn an einer Stelle eine schadhafte Stelle ist, entsteht aufgrund der Vorspannung sofort ein grösserer Riss. Wenn das entlang der gerissenen Stelle "schlaffe" Material Kontakt zu einem der Statoren hat, tritt eine Dauerentladung auf (äussert sich durch permanentes Zischen). Ein derartiger Defekt ist im allgemeinen auch sichtbar, ohne dass der Lautsprecher zerlegt wird; in einem abgedunkelten Raum kann man die Hochspannungsüberschläge an den Elementen auch durch den Stoff durch gut erkennen. Ein weiterer möglicher Schaden besteht darin, dass die auf Kunststoffträgern aufgeklebten Statoren (diese bestehen aus beschichtetem Hartpapier, "Pertinax") sich in der Verklebung gelöst haben. Dadurch ändert sich der Abstand zwischen Folie und Stator nur an bestimmten Stellen, die Ladungsträgerverteilung auf der Membran wird inhomogen und die betroffenen Stellen neigen bei grösseren Musikpegeln zum knistern. Ein gelöster Stator lässt sich gegebenenfalls wieder einkleben - dafür muss natürlich zunächst das Element ermittelt, ausgebaut und zerlegt werden! Relativ selten dringen auch Staub- und Schmutzpartikel in die Elemente ein (besonders bei nicht intakten Staubschutzfolien!); ein solches Element muss ebenfalls ausgebaut, zerlegt und mit Druckluft gereinigt werden, vielleicht hat man sich dann den teuren Elementetausch erspart.
Bei allen DIY-Aktivitäten gilt jedoch: Aufgrund der Hochspannung ist äusserste Vorsicht geboten! Wenn man mit der Polarisationsspannung in Höhe von 6kV in Berührung kommt, ist das zwar sehr unangenehm, indessen "relativ" ungefährlich, da in den meisten Fällen nicht lebensbedrohend. Ein Berühren der hochgespannten Audiosignale z.B. an den Statoren ist jedoch wesentlich gefährlicher! Diese Signale können auch dann anliegen, wenn der Lautsprecher bereits vom Netz getrennt ist, jedoch noch mit dem Verstärker verbunden ist - hier besteht unmittelbare Lebensgefahr!
Klanglich ist ein Vergleich mit dem Vorgänger recht schwierig. Objektiv kann gesagt werden, dass der Lautsprecher aufgrund seiner etwas grösseren Abstrahlfläche höhere Pegel erzeugen kann und bei der Wiedergabe tiefer Frequenzen unbestreitbare Vorteile gegenüber dem ESL-55 hat. Auch der Hochtonbereich wird beim ESL-63 etwas besser aufgelöst. Somit sind die Ausschlüsse, die beim ESL-55 in Bezug auf synthetische Instrumente und hohe Pegel gelten, für den ESL-63 nicht zutreffend: Dieser Lautsprecher ist zweifelsohne unkritischer, was das Programmaterial betrifft. Soweit zu den weitestgehend objektiv belegbaren Fakten; über den Rest streiten sich jedoch die Gelehrten: Nach Meinung vieler ESL-Fans ist die Mitteltonauflösung beim ESL-55 einfach unübertroffen; andere wiederum berufen sich auf die Schwächen dieses Modells und ziehen den ESL-63 vor. Sicherlich lässt sich hier keine einfache  Klassifizierung in "gut" oder "schlecht" vornehmen, sondern der individuelle Geschmack muss entscheiden.
Wie bei jedem Flächenstrahler, so ist auch hier die Aufstellung im Raum besonders kritisch: Beim ESL-63 handelt es sich ja (mehr noch als beim ESL-55) um einen "waschechten" Dipol, der den erzeugten Schall in gleichen Anteilen nach vorne und nach hinten abstrahlt. Daher sollte der Lautsprecher so aufgestellt werden, dass mindestens 70 - 100 cm Abstand zur rückwärtigen Wand eingehalten werden, um die Klangverfälschungen durch Reflexionen möglichst im Rahmen zu halten. Darüberhinaus haben bereits geringe Änderungen des Standortes oder des Winkels zum Hörer grosse Auswirkungen - Sorgfalt bei der Aufstellung ist hier also erstes Gebot! Weiterhin ist es nicht ratsam, den ESL-63 direkt auf den Boden zu stellen - die Tieftonwiedergabe wird so unlinear - vielmehr sollte der Lautsprecher etwa 30-35 cm hochgestellt werden. Zu diesem Zweck gab es verschiedene Ständer im Zubehör (Arcici, QUAD).
Viele Abhandlungen gibt es auch über geeignete Verstärker für den ESL-63. Neben den hauseigenen Endstufen, insbesondere 405 und 606 (und Nachfolger), gibt es auch eine Menge anderer Endstufen, die gut am ESL-63 spielen. Liest man verschiedene Publikationen, wird diese Frage oft dogmatisch behandelt; während manche Autoren der Meinung sind, dass ausser Röhrenendstufen an diesem Lautsprecher nichts klingt, postulieren andere das genaue Gegenteil. Schwierig für die entsprechende Endstufe ist sicher zum einen der stark unregelmässige Impedanzverlauf, der zwischen etwas über 2 und um 15 Ohm schwankt, zum anderen aber auch der hohe induktive Lastanteil, den die Endstufe "sieht". Pauschal Halbleiter- oder Röhrenendstufen zu bevorzugen, ist nicht richtig; es gibt von jeder Sorte Modelle,die sich hervorragend mit dem ESL-63 vertragen. Die Endstufe sollte allerdings schon eine Leistung von 50 Watt und mehr aufweisen; mit einer 3-Watt-Triode wird wohl kaum ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen sein! Kurzschlussfest sollte die Endstufe auch sein (s.o.) und wegen des unterschiedlichen Impedanzverlaufs auch möglichst stabil. Darüberhinaus gilt: ausprobieren... auf eines sollten Sie sich einstellen: Der Lautsprecher wird jede Schwäche des Endverstärkers schonungslos aufdecken!
Zwischen 1981 und 1999 wurden nach Werksangaben gesamt 35.000 Paare dieses Lautsprechers gefertigt.

Der Gradient Subwoofer für den QUAD ESL-63


Dem häufig geäusserten Wunsch nach druckvollerer Basswiedergabe kam die finnische Firma Gradient mit dem speziell für den ESL-63 konstruierten Subwoofer SW-63 nach. Prinzipiell ist es natürlich möglich, jeden beliebigen Subwoofer mit dem ESL-63 zu kombinieren. Durch die spezielle Konstruktion erzielt jedoch der Gradient SW-63 die besten Ergebnisse. Es handelt sich um ein aktives System, bestehend aus einer Frequenzweiche und zwei Subwoofern (d.h. die zusätzlich erforderliche Stereoendstufe war nicht im Lieferumfang enthalten). Die Subwoofer sind, wie der ESL-63 auch, als Dipol konstruiert; in jedem Gehäuse sitzen zwei leistungsstarke 30-cm-Chassis, von denen je eines nach vorne und nach hinten abstrahlt. Die aktive Frequenzweiche lässt eine Feinjustierung des Gesamtsystems zu. Idealerweise sollte das System mit zwei identischen Stereoendstufen betrieben werden (von denen eine die ESL, die andere die beiden Subwoofer ansteuert), z.B. zwei QUAD 405 oder 606. Wenn das System mit unterschiedlichen Endstufen betrieben wird, ist eine sorgfältige Phasenanpassung unumgänglich! Bekanntermassen gibt es Endstufen, die das Signal um 180 Grad drehen, und solche, bei denen Ein- und Ausgangssignale phasengleich sind. Im "normalen" Hörbetrieb mit einer Stereoendstufe ist das vollkommen unrelevant, werden beim Gradient-Aktivsystem jedoch zwei unterschiedliche Endstufen eingesetzt, von denen eine die Phase dreht, die andere jedoch nicht, ergibt sich ein katastrophaler Gesamtfrequenzgang! Leider hat man diesen wichtigen Aspekt bei der Gradient Frequenzweiche nicht berücksichtigt (ein Phasenschalter wäre leicht integrierbar gewesen!), so dass man zur Korrektur hier ggf. die Lautsprecheranschlüsse rechts UND links an Verstärker von Subwoofer ODER ESL "verpolen" muss. Unterschiedliche Phasengänge gibt es z.B. auch bei den QUAD-Endstufen, so drehen 303 und 405 die Phase um 180 Grad, während bei 306 und 606 keinerlei Phasendrehung erfolgt.
Auch optisch harmoniert das Gradient System hervorragend mit dem ESL.

ESL-63 PRO / US Monitor


Um dieses Modell ranken sich viele Gerüchte. In der Tat handelt es sich jedoch nur um eine Variante des ESL-63, die für den professionellen Markt hergestellt wurde und einige entsprechende Änderungen aufweist. Die Unterschiede sind jedoch marginal und recht schnell beschrieben:
- Der Professional-Lautsprecher hat seitliche Griffe zum bequemen Transport. Als Stossschutz sind unterhalb der Holz-Ober-/Unterteile Gummiteile angebracht.
- Der Lautsprecher hat eine Neutrik NL-4 Eingangsbuchse als Lautsprechereingang- eine Norm die in der Beschallungs- und Studiotechnik üblich ist. 
- Das Gitter unter dem Bespannstoff ist anders. Gegenüber dem gestanzten Alu-Gitter im 63 findet man hier ein stabiles, verzinktes Stahl-Lochblech mit Rechtecklochung, die den Schall möglicherweise unverfälschter passieren lässt (QUAD hat das zu jedem Zeitpunkt abgestritten, es gibt aber genug Gegenstimmen)
Ansonsten ist der Lautsprecher absolut identisch mit dem ESL-63! Besonders auf der US-Szene kursieren die merkwürdigsten Gerüchte über andere Grundkonstruktionen, etc.






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